Besser sehen – besser lernen

Lernschwierigkeiten in der Schule können verschiedene Ursachen haben. Eine davon ist ein schlechtes Sehvermögen. Kinder klagen manchmal über juckende, brennende Augen, über Kopfschmerzen und Müdigkeit oder sie können sich schlecht konzentrieren. Dahinter kann eine Fehlsichtigkeit stecken. Deshalb ist eine augenärztliche Untersuchung bei solchen Anzeichen sinnvoll.

Zur Presseaussendung der Österreichischen Ophthalmologischen Gesellschaft über die Broschüre „Kinderaugen & Lernen“ für Lehrkräfte.

Hemmung der Myopieprogression im Kindesalter

Die Kommission für Refraktion und Optometrie der Österreichischen Ophthalmologischen Gesellschaft pränsentierte am 30.05.2019 ihre LEITLINIE ZUR HEMMUNG DER MYOPIEPROGRESSION IM KINDES- UND JUGENDALTER.

Das Diagramm ist in 3 Kreise mit jeweils zyklischen Kontrollen gegliedert.

Der Routinekreis (rechts oben im Schaubild) startet mit der Entscheidung, in welchen Zeitabständen Routinekontrollen hinsichtlich der Myopieprogression durchzuführen sind (Intervallsymbol mit kreisförmigem Pfeil, „ROUTINEKONTROLLE 12-24 Monate“). Hier gilt es das höhere Risiko bei Myopieanamnese der Eltern zu berücksichtigen. Sollte beim Kontrolltermin das Kriterium „MYOPIEPROGRESSION“ (Kreis auf weißem Hintergrund) nicht erfüllt sein, dann ist die Antwort „NEIN“ und der Kreis geht weiter zu dem Kriterium „innerhalb der 2-Jahreskontrollfrist nach Absetzen von myopieprogressionshemmenden Maßnahmen“. Dieses Kriterium ist nur relevant wenn myopieprogressionshemmende Maßnahmen abgesetzt wurden. Mit „NEIN“ im Routinekreis gelangt man wieder zum Intervallsymbol „ROUTINEKONTROLLE 12-24 Monate“ wodurch der Routinekreis geschlossen ist.

Der Behandlungskreis (unten) startet, wenn das Kriterium „MYOPIEPROGRESSION“ erfüllt ist, mit „JA und älter als 6 Jahre“. Die Einschränkung ist durch die Studienlage bedingt, da nur ab dem 6. Lebensjahr objektive Studiendaten zur Verfügung stehen. Dann werden 6 Behandlungsmethoden zur Auswahl gestellt (Aufenthalt im Freien, Bifokal- und Gleitsichtbrille, Atropin 0,01%, Multifokale Kontaktlinsen sowie Kontaktlinsen mit einer hohen positiven sphärischen Aberration). Bei 4 dieser Behandlungsmöglichkeiten wird in einem horizontalen Balken „ABWÄGUNG DER RISIKEN“ darauf hingewiesen, dass diese Maßnahmen im Individualfall abzuwägen sind. Sinnvolle Kombinationen der einzelnen Behandlungsmöglichkeiten können je nach Höhe der Myopieprogression erstellt werden. Der Behandlungskreis schließt sich über das Intervallsymbol „Kontrollen alle 6 Monate“ und der neuerlichen Abfrage des Kriteriums „MYOPIEPROGRESSION“.

Der Ausschleichkreis (links oben) beginnt sobald das Kriterium „MYOPIE­PROGRESSION“ im Behandlungskreis nicht mehr erfüllt wird. Zu beachten ist, dass dieses Kriterium unter Behandlung stabile Verhältnisse von 2 Jahre verlangt. Sollte tatsächlich keine Myopieprogression unter Behandlung 2 Jahre lang dokumentiert sein ist ein Ausschleichen der Therapie in Erwägung zu ziehen und dann landet man mit „NEIN“ im Ausschleichkreis (streng genommen auf der kurzen Strecke die Routine – und Ausschleichkreis gemeinsam verlaufen). Nun kommt die Abfrage des Kriteriums „innerhalb der 2-Jahreskontrollfrist nach Absetzen von myopieprogressionshemmenden Maßnahmen“. Bis dieses Kriterium verneint werden kann sind 6-monatige Kontrollen erforderlich. Ziel des Ausschleichkreises ist es ein Rebound Phänomen rechtzeitig zu erkennen um den Patienten wieder in den Behandlungskreis einzuschleusen.

(Pieh S., Strohmaier C.)

Die Kontaktlinse als Therapie

Unter der Leitung der Obfrau Dr. Gabriela Seher referierten beim 23. Herbst-Symposium der Vereinigung kontaktlinsenanpassender Augenärzte (VKAA) in Salzburg internationale Expert:innen zum Thema „Die Kontaktlinse als Therapie“.

Die Hauptvorträge beschäftigten sich mit Refraktionsscreening, dem digitalen Stress, der Myopiekontrolle, dem Einsatz von Verbandslinsen sowie wirtschaftlichen Aspekten und der Kommunikation in den Praxen.

Das PDF zur Nachlese können Sie hier herunterladen.

Myopie-Kontrolllinsen

Kontaktlinsen für Kinder und Jugendliche bei fortschreitender Kurzsichtigkeit

Wie entwickelt sich Kurzsichtigkeit bei Kindern und Jugendlichen?

Myopie ist keine Krankheit. Jedoch entwickelt sich Kurzsichtigkeit um das neunte bis zehnte Lebensjahr und nimmt häufig im Jugendalter zu. In unserer Gesellschaft hat man in den letzten Jahren einen Trend zur Kurzsichtigkeit (Myopie) festgestellt: Immer mehr Kinder und Jugendliche werden kurzsichtig und auch die Dioptrienzahl, die dann im Erwachsenenalter erreicht wird, steigt an. Weiterlesen

Kontaktlinsen richtig anwenden

Drei Videos mit Tipps zur richtigen Handhabung von Kontaktlinsen.

Handhabung weicher Kontaktlinsen

Handhabung formstabiler Kontaktlinsen

Kontaktlinsen Tipps – Pflege, Hygiene und Aufbewahrung

Sitzt die weiche Kontaktlinse richtig?

Nach dem Einsetzen der Kontaktlinse sollte diese nach mehrfachem Blinzeln nicht mehr zu spüren sein. Die Empfehlung der kontaktlinsenanpassenden Augenärzte: Sollten Sie 20 Sekunden nach dem Einsetzen Ihrer Kontaktlinsen noch immer ein Fremdkörper-Gefühl verspüren, nehmen Sie die Linse bitte vorsichtig wieder raus. Prüfen Sie dann bitte folgende Punkte:

  • Sitzt die Kontaktlinse falsch rum? Prüfen Sie, ob die Kontaktlinse umgestülpt ist (s. Abbildung). Die Kontaktlinse wird dann nämlich vom Auge als störend empfunden. Nehmen Sie in diesem Fall die Kontaktlinse raus, drehen Sie die Linse um und reinigen Sie sie, bevor sie die Kontaktlinse erneut einsetzen.
  • Kontaktlinse verschmutzt? Auch das kommt häufig vor. Hautschuppen, Haare, Wimpern oder andere Fremdkörper befinden sich auf der Linse. Nehmen Sie die Linse aus dem Auge, reinigen Sie sie, waschen Sie sich erneut gründlich Ihre Hände und setzen Sie dann die Kontaktlinse erneut ein.
  • Kontaktlinse defekt? Kontaktlinsen können auch defekt sein. Werfen Sie einen genauen Blick auf die Kontaktlinse. Sehen Sie Einrisse oder Knickstellen? Bitte entsorgen Sie die Linse umgehend! Das Tragen einer defekten Linse kann zu Schäden am Auge führen.

Augenheilkunde: Wartezeiten belastend

Es gibt Abstimmungsbedarf in Sachen Augenheilkunde: Einerseits glauben viele Konsumenten, es sei mit dem Gang zum Optiker getan. Andererseits gibt es bei den Augenärzten, die immer tiefer in den Hintergrund dieses wichtigen Organs blicken, Wartezeiten. Zusätzlich findet in der Ophthalmologie derzeit auch eine Revolution in Sachen High-Tech-Diagnose und High-Tech-Behandlung statt, die in Österreich bisher vor allem in den Spitälern umgesetzt wurde. Weiterlesen

Trockene Augen – von Dr. Gabriela Seher

Jeder zweite bis dritte Patient in der augenärztliche Ordination leidet mehr oder weniger unter trockenen Augen. Tendenz steigend. Ältere Augenärzte sagen, dass es früher diese Fälle praktisch nicht gab. Die Ursachen für die Zunahme der Conjunctivitis sicca sind nur teilweise bekannt.

Medical Network

Generell sind Frauen deutlich häufiger betroffen als Männer (2/3 zu 1/3). Auf hormonelle Ursachen lässt schließen, dass sich ab dem 40. Lebensjahr das Risiko signifikant erhöht. In meiner eigenen Ordination mit durchschnittlich junger Klientel kann ich jedoch beobachten, dass auch jüngere Frauen (20–35. Lebensjahr) immer häufiger unter trockenen Augen leiden.

Intervenierende Faktoren sind sicherlich auch die Zunahme von Allergien, sowie eine zunehmende Aggressivität der Pollen, aber auch psychische Belastungen.

Diese Faktoren sind für die Patienten meist nicht veränderbar. Pausen bei der Bildschirmarbeit werden als ärztlicher Ratschlag ebenso häufig nicht beachtet wie der Hinweis, dass Rauchen (aktiv und passiv) ebenfalls belastend für den Tränenfilm ist.

Vollständigen Beitrag (erschienen in Medical Network 2009) herunterladen.

Wann und wie oft zum Augenarzt?

Die routinemäßige Vorsorge bei Ihrem Augenarzt sollten Sie für sich oder Ihr Kind zu folgenden Zeiten durchführen lassen:

  • Zwischen dem 10. und 14. Lebensmonat, ersatzweise auch durch den Kinderarzt
  • Zwischen dem 22. und 26. Lebensmonat, im Rahmen der Mutter-Kind-Pass-Untersuchung – zur wichtigen Vorsorge und zur Vermeidung späterer Schwachsichtigkeit
  • Ab dann jährlich bis zum Ende des Volksschulalters
  • Vom 10. bis zum 40. Lebensjahr alle 2 bis 3 Jahre
  • Ab dem 40. Lebensjahr mindestens alle 2 Jahre zur Vorsorge gegen grünen Star
  • Ab dem 50. Lebensjahr jährlich zur Kontrolle auf grünen Star, grauen Star und Netzhautverkalkung
Skip to content