Legasthenie – wenn Lesen und Schreibenlernen schwerfallen
Unter „Legasthenie“ oder „Lese-Rechtschreib-Schwierigkeit” versteht man eine massive und lang andauernde Störung des Erwerbs der Schriftsprache. Immerhin etwa vier Prozent aller Schüler sind davon betroffen.
Als Ursachen für diese Störung werden eine genetische Disposition und Probleme der auditiven und visuellen Wahrnehmung angenommen. Die Diagnose „Legasthenie” stellt in der Regel der Kinderpsychologe, der auch die Behandlung oder lernpädagogische Betreuung übernimmt. Eine Untersuchung durch den Kinderarzt, um organische Veränderungen auszuschließen, ist ebenso unerlässlich wie die Untersuchung durch den Augenarzt.
Vorsicht: Die sogenannte Winkelfehlsichtigkeit ist keine Ursache für Legasthenie. Das von manchen Optikern als Winkelfehlsichtigkeit bezeichnete latente Schielen ist keine Krankheit, sondern ein Normalzustand, den 96 Prozent der Bevölkerung aufweisen. Nur in einigen wenigen Fällen, nämlich wenn der Schielwinkel sehr groß ist, ist eine Prismenbrille erforderlich. Leider wird hier oftmals mit der Angst der Eltern gespielt, die für zweifelhafte Therapien viel Geld ausgeben.
Wahr ist jedoch, dass eine spezielle augenärztliche Untersuchung mit okulären Belastungstests besonders wichtig ist. In manchen Fällen sind durchaus auch Brillen oder Augentraining indiziert. Und man kann es nicht oft genug sagen: Kinder gehören an die frische Luft – und nicht vor den Computer. Speziell bei Lernschwierigkeiten ist oft die richtige Freizeitgestaltung der Schlüssel zum Erfolg!